Vorstellung des neuen Jugendreferenten der evangelischen Kirchengemeinde

„Wir wollen den Jugendlichen noch stärker zeigen, wie sehr sie gebraucht werden, und gehen hierbei neue Wege,“ erklärt Pfarrer Rainer Horn und gibt damit die Begründung für den bemerkenswerten Schritt seiner evangelischen Kirchengemeinde, mit Andrè Spindler einen Jugendreferenten hauptamtlich in der Gemeinde zu engagieren.

Bemerkenswert an dieser Maßnahme der Kirchengemeinde ist, dass die evangelischen Christen bei der Anstellung des 29jährigen komplett auf die eigenen finanziellen Mittel zurückgreifen. Auf eine Unterstützung durch die Landeskirche konnten die Burgkunstadter aufgrund leerer Kassen nicht hoffen. Es ist aber als ein deutliches Zeichen aus der Gemeinde zu verstehen, dass viele Spenden bereitgestellt wurden, um diesen Schritt in Richtung der jungen Menschen zu realisieren. Pfarrer Horn versteht diese Bereitschaft aus der Gemeinde als einen „Generationenpakt der Zuwendung.“

Mit viel Spaß und Begeisterung geht Andrè Spindler seit dem 1. September diesen Jahres seiner Tätigkeit als Jugendreferent in der evangelischen Kirchengemeinde Burgkunstadt nach, wie hier mit einer Gruppe Jugendlicher aus dem „Teenie-Treff“. Foto: mts

Andrè Spindler stammt aus Naila und hatte dort in seiner Heimatgemeinde früh die ersten Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit gesammelt. Sein Predigerexamen bestand er nach vierjähriger Seminarausbildung in Unterweisach bei Stuttgart und seitdem ist er  Jugendreferent und –mitarbeiter auf Gemeindeebene.

Den Kindern und Jugendlichen in Burgkunstadt und Umgebung das Geschenk des Glaubens und der Gemeinschaft in einer Gemeinde „schmackhaft“ zu machen und dabei zugleich den Jugendlichen die darin liegende Chance für ihr weiteres Leben zu verdeutlichen, sind die Hauptaufgaben Andrè Spindlers. „Anbieten, statt aufdrängen“ lautet dabei sein Motto, dem er seit dem 1. September in Burgkunstadt nachgeht. Eine feste Wohnung hat er bereits, und auch wenn noch nicht alle Umzugkartons ausgepackt sind, hat er schon die ersten Kontakte mit den Jugendlichen aus der Gemeinde knüpfen können. Gleich zu Beginn seiner Arbeitszeit ging er mit 28 Kindern und Jugendlichen auf eine neuntägige Freizeitreise nahe Dinkelsbühl. Spätestens nach den dort gemachten Erlebnissen kann er berichten, in der Gemeinde angekommen zu sein: „Hier habe ich von Anfang an das vorgefunden, nach dem ich immer gesucht habe,“ erklärt der Jugendreferent. Tatsächlich gibt es in der Kirchengemeinde seit vielen Jahren zahlreiche Kinder und Jugendliche, die sich bei den Chören der Gemeinde und in den vier Kinder- und Jugendgruppen treffen und engagieren. Der „Kindertreff“ (Kinder aus der 1. und 2. Schulklasse), die „Sky-Kids“ (3./4. Klasse), der „Kids`Club“ (5./6. Klasse) und der „Teenie-Treff“ (ab 7. Klasse) bestanden schon vor Andrè Spindlers Anreise in Burgkunstadt. Als sein vorrangiges Ziel sieht er es nun, um diese Gruppen herum ein größeres Mitarbeiterteam aufzuziehen, in dem Erwachsene aus der Gemeinde dem Nachwuchs zur Seite stehen. So lassen sich auch leichter die verschiedensten Angebote realisieren. Spindler verspricht, dass zukünftig Freizeitreisen mehr als nur einmal im Jahr stattfinden werden. „Ich möchte den jungen Menschen die Freude am Glauben, die ich selbst jeden Tag neu erfahre, vermitteln,“ erklärt er weiter. Kinder und Jugendliche brauchen vor allem eines: Zeit. In vielen Kirchengemeinden sieht man die jungen Menschen zu ihrer Konfirmation und dann nie wieder. „Diesem Trend will ich mit interessanten Angeboten und dem Erlebnis der Gemeinschaft im Glauben entgegenwirken“, gibt Andrè Spindler zu verstehen. Zusammen mit Pfarrer Rainer Horn und der gesamten Gemeinde ist er bereit, neue Wege zu gehen, um so auch ein Stück weit die Frage der Nachfolge in einer Kirchengemeinde zu sichern. Und wenn  man dem jungen Mann bei seinen Ausführungen so zuhört, dann kann man voller Zuversicht sein, dass er bei seiner Mission erfolgreich sein wird.

Seiner neuen Gemeinde offiziell vorgestellt wird Andrè Spindler an diesem Sonntag, den 26. September im Rahmen des Farbwechsel-Gottesdienstes um 9.30 Uhr in der Christuskirche. -mts-

Und dies sagt Herr Spindler über sich selbst:

Unser Gott ist immer für eine Überraschung gut…

 

Das hätte ich nun nicht gerade gedacht, dass ich nach meiner Ausbildung nun wieder (fast) in meiner fränkischen Heimat sein werde. Aber nun der Reihe nach: Ich höre auf den Namen André Spindler und habe im kleinen, beschaulichen Städtchen Naila (wer’s nicht weiß: 50km östlich von hier) das Licht der Welt erblickt. Die ersten 19 Jahre meines Lebens habe ich dort verbracht – zum einen als Gymnasiast, zum anderen als engagierter Mitarbeiter in der evangelischen Kirchengemeinde, mit 16 Jahren habe ich den Weg zum Glauben gefunden. Nach Abitur und Grundwehrdienst ging’s dann nach Bayreuth zum Chemie-Studium. Zumindest von Montag bis Freitag, denn am Wochenende warteten dann immer die verschiedenen Gruppen und Kreise auf mich: Jungschar, Kindergottesdienst, Teeniekreis, Jugendkreis, Junge-Erwachsenen-Kreis, und so weiter.

So kam dann nach ein paar Jahren Studium die Frage auf, ob das nun für mich der Weg ist, denn Gott mit mir gehen will. Konkret im Juni 1999 gab es  dann ein paar deutliche Zeichen „von oben“ in dieser Richtung, weshalb ich dann ein Jahr später nach Unterweissach an die Evangelische Missionsschule gegangen bin, um dort eine Ausbildung für den hauptamtlichen Dienst zu beginnen. Nach nun vier Jahren Seminar stellte sich natürlich die Frage, wohin es in den ersten Dienstjahren gehen soll. Und auch hier wurde wieder vieles von unserem Herrn gelenkt, dass ich als Jugendreferent hier gelandet bin – der Direktor in Unterweissach meinte dazu nur: „Da hat der liebe Gott seine Finger im Spiel gehabt!“

Und so warten auf mich nun viele neue, aber auch bereits vertraute Aufgaben. Die erste wird die KidsTime-Freizeit sein, zu der wir morgen aufbrechen werden. Auch wenn die ersten Schritte als hauptamtlicher Verkündiger noch etwas unsicher sind, weiß ich doch: Unser Herr geht mit. Allein dass es möglich ist, hier den Kindern und Jugendlichen Gottes Wort nahe zu bringen, ist für mich ein Zeichen für Gottes Wirken in dieser Gemeinde – und lässt mich mit Freude und Zuversicht auf die nächste Zeit blicken.

Das war’s soweit auch schon mit meiner Vorstellung. Ich könnte natürlich noch viel mehr über mich erzählen. Aber vielleicht laden Sie mich ja mal zum kennen lernen ein?

 

Ihr André Spindler