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Wochenendausflug des evangelischen Posaunenchors

Ein geselliges Wochenende in einer lebendigen Gemeinschaft verlebte der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde in der Berghütte am Tippbach bei Ludwigsstadt. Foto: mts

Ein Wochenende wie abgeschnitten von der Außenwelt und der „Zivilisation“ verbrachte der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde. Denn Zielort der jüngsten Bläserfreizeit war eine Berghütte am Tippbach bei Ludwigsstadt im Landkreis Kronach, wo die insgesamt 21 Blechbläser nicht nur gemeinsam musizierten, sondern in der schönen Umgebung des Frankenwaldes vor allem „Natur pur“ in geselliger Gemeinschaft erleben durften.

Das Verbringen eines gemeinsamen Wochenendes im Zeichen der Kirchenmusik greift beim Posaunenchor Burgkunstadt auf eine lange Tradition zurück. Alljährlich wird für die Kleinsten ein Zeltlager veranstaltet und zudem sucht man einmal im Jahr einen Ort mit einem festen Dach über dem Kopf auf. Dabei steht nicht so sehr das Proben, als vielmehr das Erleben einer guten Gemeinschaft im Mittelpunkt, die die Lebendigkeit dieses Chores seit Jahrzehnten bereichert.

Die Hütte am Tippbach stellte für die Musiker keine Unbekannte dar. Vor 15 Jahren stattete man zuletzt diesem Ort einen Besuch ab, und die Erinnerungen der älteren Teilnehmer entsprachen genau dem in diesem Jahr vorgefundenen Bild. Denn der Charme dieses Ortes geht vor allem von der Tatsache aus, dass sich hier seit Jahrzehnten rein gar nichts verändert hat. Die Hütte hat auch heute weder einen Wasseranschluss noch Elektrizität zu bieten. Und auch an der Inneneinrichtung des Hauses hat sich nichts geändert. Dennoch, oder gerade deswegen ist diese von der evangelischen Kirchengemeinde Ludwigsstadt bereitgestellte Hütte an jedem Wochenende von den verschiedensten Chören und Gruppen des Jahres ausgebucht. Waschen an der eiskalten Quelle und Kochen auf dem Holzofen bietet für alle Besucher eine Art „Überlebenstraining“.

 Hier gibt es kein Warmwasser und keine Badewanne: Mutig waschen sich die Kleinsten des Posaunenchores bei kühlen Temperaturen und noch kälterem Wasser unter freiem Himmel. Foto: mts

Und auch im Jahr 2001 wurden die Erwartungen der Blechbläser nicht enttäuscht. Sowohl die Trompetenanfänger im Grundschulalter als auch die „alten Hasen“ genossen die idyllische Atmosphäre und so verlebte man zahlreiche gesellige Stunden. Während die Großen mit Kochen und Abwaschen beschäftigt waren, kümmerten sich die Jüngeren um das Lagerfeuer. Den Fernseher vermisst hier keiner.

Am Samstag „wagten“ die Musiker den Schritt zurück in die „Zivilisation“ und besuchten die nicht weit entfernte Burg Lauenstein. Bei einer Burgführung erhielt man interessante Informationen zu diesem imposanten Bau. Die ältesten Teile der Höhenburg gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Ihr Hauptflügel, errichtet zwischen 1551 und 1554, ist ein bemerkenswertes Beispiel der Renaissance Mitteldeutschlands. Dieser sogenannte Thüna-Bau – benannt nach seinem Bauherrn Christoph von Thüna – zeichnet sich durch seinen symmetrischen Grundriss als moderner Schlossbau aus. Ein wuchtiger Turm verbindet die einzelnen Geschosse über eine geräumige Wendeltreppe. Zusammen besichtigte man die über zwanzig Räume des Burgmuseums mit dem einmaligen Mobiliar und den beeindruckenden Rüstungen und Waffen.

Anschließend stand das „Ersteigen“ der nicht weit entfernten Thüringer Warte auf dem Programm. Nach den 117 bewältigten Stufen des Aussichtsturmes bot sich ein imposanter Rundumblick über die gesamte Umgebung.

Nach einer längeren Probe veranstalteten die Burgkunstadter einen Grillabend, bei dem sich auch ein kleiner Teil der heimischen Bevölkerung einfand, was besonders bei den Jüngeren für beste Unterhaltung sorgte. Nach einer eher etwas schlaflosen Nacht, machte sich der Posaunenchor am nächsten Morgen nach Steinbach an der Heide auf. Hier umrahmten die Blechbläser in der kleinen Dorfkirche den Sonntagsgottesdienst und wirkten somit einmal mehr als musikalische Botschafter ihrer Kirchengemeinde in Burgkunstadt. Nicht nur die Gottesdienstbesucher, sondern auch der Ludwigsstadter Dekan war von der musikalischen Qualität des Chores sichtlich beeindruckt.

Nach dem letzten gemeinsamen Mittagessen machten sich die Bläser dann wieder auf den Heimweg und waren sich dabei sicher, dass es nicht wieder 15 Jahre dauern werde, bis man diesen Ort das nächste Mal aufsucht.

-mts-