Siebald stellte den
Abend unter das Motto „Vergeßlichkeit“ und spannte mit Liedern aus
seinen mittlerweile 14 CDs einen Bogen vom Vergessen von einfachen
Gegenständen über das Vergessen von anderen Menschen bis hin zum
Vergessen von Gott, das, wie er sagt, die Menschen „ruiniert“. Der
Liedermacher richtete die Aufmerksamkeit der Besucher auch auf die
Kleinigkeiten im Alltag, die die Welt immer wieder bewegen.
Zwischen den einzelnen
Liedern erzählte der Liedermacher von eigenen
Lebenserfahrungen und ging auch auf die Zweifel ein, die der eine oder
andere beim Umgang mit Gott haben könnte.
Den Besuchern stellte
Siebald seine drei persönlichen „Lebensstrategien“ vor. Demnach
sollten die Menschen zunächst auf Gott hören, auf seine Reden
antworten und schließlich seine Nähe in der Gemeinschaft immer wieder
neu entdecken. Er ermutigte auch zum Bibellesen und sang „Herr, von
deinen Worten können wir leben!“ Zwischenzeitlich fand Siebald auch
Worte zum Schmunzeln, die aber selten ohne leise Kritik waren.
In einem Lied für
alle Kirchenvorsteher bemängelte er so auf
ironische Weise das gelegentlich falsche Kirchenverständnis als „deplazierte
Vereinsmeierei“ und betonte: „Die Hauptsache ist, dass die
Hauptsache die Hauptsache bleibt.“
Abschließend
ermutigte Siebald, auf die Menschen, die
glauben vergessen zu sein, mit Worten und Taten zuzugehen und ihnen zu
zeigen, dass sie nicht vergessen sind.
Pfarrer Rainer Horn
bedankte sich in seiner Verabschiedung für
den gelungenen Konzertabend und Manfred Siebald wurde anschließend vom
lang anhaltenden und herzlichen Applaus zu drei Zugaben bewegt. Nach dem
Konzerterlebnis nutzen viele die Gelegenheit, bei einem Stehempfang im
Pfarrhof die gerade gewonnenen Eindrücke auszutauschen.
-mts-