Lieder, die unter die Haut gehen

Bange Blicke richteten sich nur anfangs in Richtung Himmel. Doch der  öffnete seine Schleusen nicht und spätestens als die ersten Gospelgesänge ertönten, konzentrierte sich die geballte Aufmerksamkeit von etwa 700 Konzertbesuchern auf das Geschehen auf der Naturbühne neben dem Evangelischen Gemeindehaus. Und hier zogen die „Gospel News“ mit der Solistin Kym Franklin an der Spitze das Publikum zwei Stunden lang mit einer leidenschaftlichen und begeisternden Darbietung in ihren Bann.

Bis auf den letzten Platz besetzt war die Naturbühne im Schatten der Christuskirche. Etwas 700 Konzertbesucher hatten sich versammelt, um die Faszination Gospel zu erleben. Foto:mts

Es herrschte echte Open-Air Atmosphäre im Halbrund, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. Letztes Jahr musste das Gospel-Spektakel noch kurzfristig in die Christuskirche verlegt werden. Doch dieses Jahr blieb alles trocken und Pfarrer Rainer Horn machte bei seiner Begrüßung kein Geheimnis aus seiner Freude darüber. Vor dieser sehenswerten Kulisse brauchten die etwa 25 jungen Sängerinnen und Sänger keine Anlaufzeit, um in die Gänge zu kommen. Der Funke sprang sofort auf das Publikum über und so hielt es nur die wenigsten noch auf den Sitzen. Begleitet wurde der Chor von einer fünfköpfigen Band, die es vortrefflich verstand, dem stimmgewaltigen Chor mit Elementen aus dem Funk, Blues und Soul eine ganz spezielle Note zu verleihen. Das Programm gestaltete sich so sehr abwechslungsreich.

„Shout – Ruft euer Lob zum Herrn“ hieß es zu Beginn und dieses Lob Gottes vermittelte der Chor nicht nur musikalisch. Auf eine bewundernswert offene Art und Weise berichteten einzelne Sänger zwischen den Darbietungen von ihrer ganz persönlichen Begegnung mit Gott. Die Gospel News singen nicht nur vom Evangelium, sondern sie leben es.

Mit einer energiegeladenen Darbietung begeisterte der etwa 25köpfige Chor der Gospel News das Publikum. Foto: mts

Mit einer mitreißenden Mimik und Gestik vermittelten die jungen Künstler ihre Begeisterung an der Faszination Gospel. Selbst mit eher unbekannteren Liedern wie „This train“ und „You are the one“ schaffte es der Chor eine wahre „Gänsehaut-Atmosphäre“ aufzubauen und die Zuschauer dankten es dem Chor mit reichlich Applaus.

Die Stimmung erreichte dann ihren vorläufigen Höhepunkt als der Star des Abends die Bühne betrat. Kym Franklin aus Chicago machte wie im Vorjahr ihrem Ruf als „Power-Frau mit der Power-Stimme“ alle Ehre. Mit unglaublich viel Schwung und eindrucksvoller Stimme sorgte sie für zusätzliche Bewegung auf den Rängen und suchte immer wieder den direkten Kontakt zum Publikum.

Mit eindrucksvoller Stimme und viel Schwung zog Kym Franklin aus Chicago alle Blicke auf sich. Foto:mts

Mit „Get your house in order“ machte auch sie kein Geheimnis aus ihrem Glauben an Gott. Jeder der vorgetragenen Gospels entpuppte sich so als gesungenes Glaubensbekenntnis. Das herrlich ruhige „God is love“ sorgte für eine kurze Verschnaufpause, ehe mit „Jesus be a fence“ das große Finale eingeläutet wurde. Die Zuschauer wurden immer mehr einbezogen und so kam es auch schon einmal vor, dass der Chor auf der Bühne dem Publikum lauschte. Nach dem eindrucksvollen „Amen“ wurde die Bitte der Zuschauer nach einer Zugabe erfüllt. Würdiger Abschluss eines großen Konzerterlebnisses war „God has smiled on me“, das die Gospel News zusammen mit dem Publikum darboten. Die Spannung, die nun in der Luft lag, konnte man förmlich mit den Händen greifen und nicht nur Kym Franklin zeigte sich von der einmaligen Atmosphäre tief beeindruckt.

-mts-